Was früher unsere Sinne heizte,
wirkt heute nur wie müde Reize.
Und viele Leute nicht mal wissen,
ob sie so etwas auch vermissen.

Mit Bits und Bytes, statt Windesklang,
macht man den Ohren den Singsang.
Statt Zwitschern, Säuseln oder Rauschen,
hört man meist nur künstliches Kreischen.

Die Stimmen der Natur belauschen,
wie die Wasserfälle rauschen,
wird ersetzt durch schrille Töne,
viel’ Dezibel und Brüll-Gestöhne.

Die Farbpalette der Natur,
meist überspringt das Auge nur.
Natur- Spektakel wahrzunehmen,
für viele nur banale Themen.

IN, sind High Definition Bilder und full colors.
OUT, die gut gemischten Farben eines Malers.
Auch IN, Pixel Darstellungen mit viel Dots per Inch,
und OUT, Pastell- Bilder - die gelten schon als Kitsch.

Heut’ kommt auch die Nase viel zu kurz,
die starken Düfte, die bringen sie zum Sturz.
Geruch von frisch geschnittenem Rasen,
bewirkt nicht viel in manchen Nasen.

Alles soll streng und künstlich riechen,
bis Tränen aus den Augen kriechen.
Der Duft von Linden, Blüten oder Rosen,
kann keine Befriedigung auslösen.

Warum soll’s die Zunge besser haben,
wenn auch andere Sinne Nöte tragen?
Für sie erfand man künstliche Aromen,
um den Geschmack zu stärken und abzutönen.

Fast alles was man essen muss,
steht unter künstlichem Einfluss.
Denn nur so verlockt man die große Masse,
Schlange zu stehen an der Kasse.

Tendenz ist klar, es gibt kein Zweifeln,
all unsere Reize sind im Wandeln.
Mit ihnen gleich sind wir auch alle,
auf einem Weg der riecht nach… Falle!

Heidenheim den 18.11.2009