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Poezii Românesti - Romanian Poetry

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MOTTO (Ãœbersetzt von Radu Barbulescu)
poetry [ ]
CIRESE AMARE

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
by [Levana ]

2004-07-31  | [This text should be read in deutsch]    | 



Bianca MARCOVICI

Haifa

*

hier kündigt die ruhe
die nächste explosion an
und die gasmaskenübungen am Purim
werden den
neugeborenen
nicht empfohlen!
aber, um wieder über die Poesie
zu reden...
sie ist wie ein gelber stern -
sie provoziert überall allergie...
ich trage sie aber
wie einen schild.

*

ein gedicht, dass nicht heute stirbt
wenn uns etwas zurückbleibt:
ein erkennungszeichen
ein seit generationen erhaltener brauch,
ein kochrezept auf einem papierschnitzel
das lebensgefühl oder nein,
die vergessenen fotos.

etwas bleibt zurück:
die musik der jungen seele,
die unlesbar gekritzelten seiten,
die faule stimme der erinnerungen
ungeschnittene zeitschriftseiten!

etwas bleibt zurück: bücher die
über die sieben meere getragen wurden,
in einer den enkeln unbekannten sprache geschrieben,
einige alben voll mit gedichtsausschnitten, preisen und träumen,
zusammengefaltete, zurückgeschikte dinge –
merkwürdige, in einem panzerchrank verschlossene nostalgien
und das nach genauen, vom wind diktierten mustern,
gesparte haushaltsgeld,
die frage über das altern immer noch nicht geklärt
im neuen jahrtausend der
unnötigen gespräche –

es bleibt dir nur übrig
in einer kette deine (un)geschriebenen
erinnerungen zu nähen,
ohne gefühle wurde die schwierigkeit
der nichtanpassung
zum rettungsring.

*

ich würde das, was
in der leere des zimmers zerstört wurde
wiedergutmachen
von meinem eigenen schatten beeinflusst,
ihn zu umarmen versuchend,
er ist immer derselbe.
ich habe fast keine zeit
mich zu entdecken
die unzufriedenheit hält
den schatten fest, unbeweglich.
manchmal habe ich die möglichkeiten
des metamorphosierten käfers
von Franz Kafka.

*

ich stolpere und falle
der boden ist glatt und beziffert
du lachst gedämpft
hinter meinem rücken
immer wieder passiert mir es
dass ich falle
wenn alles glatt ist.

*

die abende einer träumerischen Frau
die ihre schlussfolgerungen und fiebrigen
stimmungen nicht unter der
bedrohung des verlorenen augenblickes
in die praxis umsetzt:
ich werde mich in kein muster zwingen lassen
ich werde immer über
den spiegel der wahrheit
schreiben.

merkwürdig
die macht des wortes
rebelliert in mir,
so dass ich
in einem monolog
auf einer einzigen saite – der saite sol -
tadellos werde.
voll frische
die von Paganini umgesetzte
stimme des menschen,
nur ein capriccio,
solo,
in dem vollen saal des
auditoriums –
eine perfekte audition –
nicht einmal die wimpern bewegen sich –

ich würde keinem meinen platz
überlassen,
mich tröstet die liebe
der engel der nacht.

*

regentropfen
tränenbäche
die macht deiner worte
bei der erste silbe
spüre ich schon
deine herzschläge
dein unwohlsein
du musst mich nicht begrüßen!

eine geschichte aus dem vorigen jahrtausend
du kannst schon angeben,
dass du jahrtausende überdauert hast!
deine illusionen
von angeberischen emporkömmlingen -
geschützt von dem mantel ihres
verständnismangels –
zerstört...

das gedicht wird sich selber schreiben
in einem fächertagebuch
mit lippenstift und fond de teint
mit speiseöl und gemüse
das ist das konzentrat, das ich in der hand
wie eine beruhigungstablette halte.

ich werde mit der isolation bezahlen
ich bereite mich ernsthaft –
wie beim golfkrieg – vor,
der luftdichte raum ist genauso virtuell
wie es in meinem herzen ist.

*

ich habe mein make-up weggewischt,
alle teppiche aus dem weißen haus
abgestaubt,
alle spuren auf dem
unglatten mosaik
entfernt
und ich bin mit mir
an einem junitag geblieben
um die uhr und den kalender
wie nach einen virtuellen unfall
zu stellen

*

er hat das ehebett für die
klimaanlage verlassen
hat mich überrascht, dass er mich
nicht küssen konnte als ich
es von ihm verlangte
hat er mich mit fremden augen
angeschaut

*

du weißt genau, woher das licht kommt,
du weißt, dass er mir völlig reicht,
dein leuchtender blick -
flügel und traum von den sternen
aus dem mit explosionen umrandeten abgrund,
das hologramm der seele -
geschenkt zu bekommen.


Radu Barbulescu

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